Er ist der Topverdiener bei Borussia Dortmund, konnte das bisher jedoch nicht rechtfertigen: Abwehrmann Niklas Süle war in der vergangenen Saison zeitweise nur Innenverteidiger Nummer drei hinter Nico Schlotterbeck und Mats Hummels und musste dann auch noch zum Rapport. Der Grund: seine zu dieser Zeit mangelhafte körperliche Verfassung.
Danach ging es für den 28 Jahre alten Süle in den Urlaub, wo er intensiv an sich arbeitete und abnahm. Jetzt drängt er neben Schlotterbeck und Neuzugang Waldemar Anton in die Startelf und könnte doch noch die erhoffte Verstärkung für den Vorjahres-Fünften BVB werden. Fußballexperte und Ex-Spieler Lothar Matthäus lässt sich davon aber erst einmal nicht beeindrucken.
„Begeistert bin ich von Niklas Süle jetzt nicht. Ich bin eher überrascht, dass es bei einem Profi-Fußballer überhaupt so in die andere Richtung laufen konnte“, sagte der 63-Jährige dem Portal „sport.de“. Er schätze den BVB-Verteidiger, „aber da ist er mehr als leichtsinnig mit seiner Berufsauffassung umgegangen. Er hat sich einfach unprofessionell verhalten. Vielleicht hat er es kapiert, vielleicht hat er einen Traum und merkt, dass er etwas ändern muss. Oder er hat gemerkt, dass er eine Verpflichtung hat, für das, was er verdient, gegenüber dem Verein, gegenüber den Fans, gegenüber seinen Kollegen, vor allem aber gegenüber sich selbst.“
Das Potenzial, um zu Deutschlands besten Innenverteidigern zu gehören, hat der ehemalige Nationalspieler Süle zweifellos. Immer wieder stand ihm dabei jedoch sein körperlicher Zustand im Weg. „Ich mag Niklas und wünsche ihm mehr Spielzeit, denn er hat Talent. Ich hoffe, dass seine Leistung wieder stimmt und Julian Nagelsmann künftig nicht nur zwei potenzielle Verteidiger beim BVB hat, sondern drei“, sagte Matthäus. Die anderen beiden standen schon bei der laufenden Europameisterschaft auf dem Feld.